Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
die Fraktion der SPD im Rat der Stadt Würselen beantragt folgende Beschlussfassung:
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- Der Einsatz von Bewegungsmeldern an der Straßenbeleuchtung wird grundsätzlich geprüft, insbesondere in den Bereichen, wo eine Installation dem Schutz der Fledermäuse zweckdienlich ist. Insbesondere bei allen Neuinstallationen von Straßenbeleuchtung soll zukünftig immer vorab geprüft werden, ob die Beleuchtung mit Bewegungsmeldern sinnvoll ist und somit der Schutz der Fledermausbestände gewährleistet werden kann.
- Die geplante Beleuchtung entlang der Radwege an der Friedrichstraße, entlang der L 23 und der Kauseneichsgasse soll ausschließlich mit Bewegungsmeldern erfolgen, da hier Jagdlebensräume der streng geschützten Fledermäuse existieren und schützenswert sind.
Begründung:
In den letzten Jahren haben die Lichtemissionen weltweit zugenommen. Die negativen Auswirkungen auf die Umwelt und Tierwelt treten immer deutlicher zutage. Als nachtaktive Säugetiere sind Fledermäuse von dieser Lichtverschmutzung besonders betroffen, denn die nächtliche Beleuchtung gefährdet ihre Verstecke, Flugkorridore und ihre Jagdlebensräume.
Fledermäuse sind stark in ihrem Fortbestand bedroht und daher rechtlich geschützt. Um ihren Bestand nicht weiter zu gefährden, ist es unumgänglich, dass wir uns für ihren Schutz einsetzen, ihre Lebensräume erhalten und ihre Flugkorridore und Jagdschneisen nicht weiter einschränken. Dies kann nur gelingen, wenn wir die Lichtemissionen in diesen Lebensräumen auf ein Mindestmaß begrenzen.
Da jedoch nicht auf die Beleuchtung von bestimmten Rad- und Fußwegen und damit auf den Schutz von Radfahrern und Fußgängern, die in den Abendstunden unterwegs sind, verzichtet werden soll, ist es notwendig, nach Alternativen zu suchen, die zum einen die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und zum anderen den Artenschutz gewährleisten können.
Eine sinnvolle und auch nachhaltige Alternative ist der Einsatz von Laternen, die mit Bewegungsmeldern ausgestattet sind. Diese „intelligenten“ Laternen werden entlang der Rad- und Fußwege installiert und schalten sich nur bei annähernden Personen ein. Befinden sich keine Personen mehr im Erfassungsbereich der Sensoren, wird das Licht wieder ausgeschaltet. Die Fledermäuse, die in den Abendstunden auf Nahrungssuche gehen, werden somit nur kurzzeitig gestört und können ihre Flugkorridore und Jagdlebensräume weiterhin nutzen.
Neben diesem positiven Effekt für den Artenschutz und der Reduzierung der Lichtverschmutzung ist ein weiterer Vorteil der Bewegungsmelder, dass nur dann Strom genutzt wird, wenn er tatsächlich benötigt wird. In Zeiten des Klimawandels sollte auch dieser Aspekt für uns maßgeblich sein und uns dazu motivieren, in unserer Stadt moderne und nachhaltige Alternativen zum Altbewährten zu schaffen.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Küppers, Fraktionsvorsitzender
Dr. Renate Knauf, umweltpolitische Sprecherin
und Fraktion