Die Leistungen von Wildbienen und vielen anderen Insekten als Bestäuber und im Nahrungsnetz sind immens. Gleichzeitig verschwinden durch Lebensraumverlust, hohen Pestizideinsatz und Überdüngung Insekten in rasantem Tempo. Was können wir tun, um sie zu schützen? Was braucht es, damit unser Würselen noch bienenfreundlicher wird? Diesen Fragen ist Bürgermeisterkandidat Stefan Mix im Rahmen der Veranstaltung „Nachgefragt: Was tun gegen Insektensterben?“ der SPD Würselen nachgegangen – coronabedingt per Zoom-Onlinekonferenz.
Auf dem virtuellen Podium hatten wir das Glück, drei echte Expertinnen und Experten mit großem Sachverstand und langjähriger Erfahrung zu begrüßen: Dr. Renate Knauf, Umweltexpertin der SPD-Fraktion hat aus der aktuellen Ratsarbeit berichtet. Noch vor der Sommerpause konnten zwei Anträge verabschiedet werden: Zeitnah wird die Stadt einen Bienenfutterautomat installieren und gleichzeitig für großflächige Blühwiesen sorgen.
Diplombiologie Dr. Karl Josef Strank hat erklärt, woran es liegt, dass immer mehr Insekten verschwinden. Oft hätten die Menschen einen falsch verstandenen „Sauberkeitsfimmel“. So würden Brennnesseln zu häufig gerupft, Rasen zu oft gemäht und Wildkräuter entlang der Bürgersteige zu schnell entfernt. Außerdem düngten wir zu viel.
Dem konnte Ingo Stiefler vom Bienenzuchtverein Euregiobiene e.V. nur beipflichten. Er empfahl eine große Aufklärungskampagne insbesondere für Erwachse, da Kinder durch den Biounterricht oft sehr viel besser informiert und sensibilisiert seien als ihre Eltern und Großeltern.
Am Ende waren sich alle drei Experten einig, dass jede und jeder einzelne etwas verändern kann. Dazu zählen: weniger Steingärten, Laub auch mal liegen lassen, Pflanzen nicht sofort ausreißen, blühende Blumen pflanzen, wilde Ecken im Garten und auf dem Balkon anlegen, gute Insektenhotels aufbauen oder Löcher an Hauswänden präparieren, kleine Wasserschalen zum Trinken aufstellen, Bio-Produkte bevorzugen und natürlich mehr auf Fleisch verzichten und keine Erdbeeren an Weihnachten essen.