Die Fraktionen der SPD und der CDU stimmen für einen Neubau der Gesamtschule auf den Ascheplätzen an der Krottstraße und beschließen acht Punkte zur Umsetzung dieses Vorhabens.
Würselen. Wie bereits im Vorfeld der Bürgerbeteiligung angekündigt, fanden die SPD-Fraktion und die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Würselen pünktlich zur Ratssitzung am 29.09.2015 einen gemeinsamen Nenner und beschlossen gemeinsam die Errichtung eines Neubaus an der Krottstraße – nicht zuletzt wegen eines Gutachtens einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (kann hier heruntergeladen werden). Fraktionsvorsitzender Christoph Küppers war sich der Tragweite dieser Entscheidung bewusst und erklärte, dass „ähnlich weitreichende Entscheidungen wahrscheinlich nur alle paar Jahrzehnte getroffen werden“. Auch die extrem hohe Zahl an Besucherinnen und Besuchern verwunderte Küppers nicht, der sich nach eigenem Befinden nur an sehr wenige Entscheidungen mit so vielen Menschen auf der Tribüne erinnern konnte.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Koalition beschloss acht Punkte (hier zum Download), um den Neubau jetzt so schnell es geht umzusetzen, denn die Zeit ist wegen der begrenzten Raumkapazitäten im derzeitigen Gebäude der Gesamtschule in der Lehnstraße äußerst knapp. Bevor jedoch mit dem Neubau begonnen werden kann, will die Koalition Ersatz für die dann wegfallenden Trainingsflächen schaffen. Dabei sollen der Rat der Stadt Würselen, der Sport- und Kulturausschuss, die Verwaltung, der Stadtsportverband und die betroffenen Vereine in enger Kooperation ein Konzept erarbeiten. Küppers betonte noch einmal die Wichtigkeit dieses Punktes und zeigte Verständnis für die Sorgen der Vereine. Weiter erklärte Küppers, dass die SPD-Fraktion das Gesprächsangebot des VfR Würselen, das zu Beginn der Sitzung in der Fragestunde für Einwohner geäußert wurde, sehr gerne annehmen werde. „Wir sind uns bewusst, dass nicht alle Fragen geklärt wurden. Uns ist es jedoch wichtig, dass keine Vereine gegeneinander ausgespielt werden“, so Küppers weiter.
Auch am Gymnasium muss investiert werden
„Neben der Gesamtschule benötigt auch das Gymnasium unbedingt Investitionen, um weiterhin attraktiv zu bleiben“, war sich Der SPD-Fraktionsvorsitzende sicher. „Wir geben heute auch noch einmal ein klares Bekenntnis für das Gymnasium Würselen ab“, so Küppers weiter. Außerdem soll das städtische Gymnasium beim Schulsport Unterstützung erhalten. Da die zur Zeit auch vom Gymnasium genutzte Elmar-Harren-Halle zukünftig komplett der Gesamtschule zur Verfügung stehen wird, muss am Gymnasium für entsprechenden Ersatz gesorgt werden. Dies hätte zudem den positiven Nebeneffekt, dass der „Bustourismus“ zum Sportunterricht, der in Würselen lange bittere Realität war, beendet werden könnte. Küppers erklärte die Wichtigkeit einer „Schule der kleinen Wege“. Weiter sagte er: „Schule und Sport können heute längst nicht mehr getrennt voneinander betrachtet werden. Um die Kooperation von Schulen und Sportvereinen weiter zu stärken, ist die unmittelbare Nähe von Schulen und Sportstätten für uns unabdingbar.“
Finanzielle Auswirkungen
Die SPD-Fraktion hat sich die Entscheidung alles andere als leicht gemacht. „Die Debatte war nicht immer einfach und wir haben lange um die beste Lösung gerungen. Aber wir haben versucht, den gesamten Themenkomplex von allen Seiten zu beleuchten“, erklärte Küppers den Prozess der letzten Wochen und Monate. Die SPD-Fraktion hat sich früh für einen Neubau ausgesprochen und dafür eine Vielzahl von Argumenten jenseits der Kostenfrage auf den Tisch gelegt. So gibt es mit einem Neubau zum Beispiel die Chance auf ein modernes pädagogisches Konzept und der Inklusionsaspekt kann so ganzheitlich umgesetzt werden – nicht nur unter dem Blickpunkt der Barrierefreiheit. Auch städteplanerische Aspekte haben eine Rolle gespielt. „In der Bürgerbeteiligung haben wir jedoch gesehen, dass die finanziellen Auswirkungen auf den Haushalt den meisten Menschen ganz besonders wichtig waren. Wir sind froh, dass wir mit dem Neubau nicht nur die bessere Alternative beschlossen haben, sondern auch die günstigere. Schließlich kostet der Neubau jährlich rund 290.000 € pro Jahr weniger. Das wurde uns auch von den Wirtschaftsprüfern bestätigt“, zeigte sich Küppers erleichtert.