Viele Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung des OV-Bardenberg und der SPD-Fraktion der Städteregion zur Bürgerversammlung gefolgt. Thema war die Zukunft des Bardenberger Betriebsteils des Medizinischen Zentrums und die Gaststätte Mintmanns in Bardenberg war bis zum letzten (Steh-) Platz gefüllt. Sogar von draußen lauschten Leute der Diskussion.
Bardenberg. Die Mitglieder des Bardenberger Ortsvereins hatten zunächst wenig Ruhe. Eifrig stellten sie noch zusätzliche Stühle zur Verfügung, auch wenn kaum noch Platz dafür war. Mit so viel Andrang hatte wohl niemand gerechnet. Gerne hätte man auch Vertreter der Knappschaft Bahn-See oder der MZ-Geschäftsleitung begrüßt. Diese hatten jedoch allesamt abgesagt.
Umso mehr freute sich der Vorsitzende des OV-Bardenberg, Heinz Viehoff, über die Anwesenheit unserer Landtagsabgeordneten Eva-Maria Voigt-Küppers und von Bundestagskandidat Detlef Loosz. Moderator Ulrich Bergmann begrüßte dazu neben sich auf dem Podium Würselens Bürgermeister Arno Nelles, den Fraktionsvorsitzenden der SPD-Fraktion im Städteregionstag Martin Peters, den Fraktionsvorsitzenden der SPD-Fraktion im Würselener Stadtrat und Städtregionstagabgeorneten Stefan Mix und die Abgeornete des Städteregionstages Doris Harst, die zusammen mit Stefan Mix auch als Mitglied im Aufsichtsrat des MZ sitzt.
Martin Peters begann die Veranstaltung stellvertretend für die MZ-Geschäftsleitung mit einer Powerpoint-Präsentation über die aktuelle Situation und die Ausgangslage für die Neustrukturierung des MZ. Zugleich machte er deutlich, dass für seine Fraktion eine Zustimmung zu einem neuen Konzept nur dann infrage kommt, wenn beide Standorte in Würselen und Bardenberg erhalten bleiben. Dazu muss es möglichst bald ein tragfähiges Konzept geben. Peters unterstrich, dass zur Neustrukturierung noch nichts entschieden sei, es aber notwendig sei jetzt zu handeln, damit das Krankenhaus eines Tages nicht in Frage gestellt werde.
Fraktionsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrates Stefan Mix schloss sich der Notwendigkeit einer Umstrukturierung des MZ an und betonte die Wichtigkeit der Zufriedenheit der Patienten, da es bei der Qualität der Zimmer durchaus Verbesserungsbedarf gebe. Doris Harst, ebenfalls Mitglied des Aufsichtsrates des MZ, regte an, nicht immer nur schlecht über das MZ zu reden, man solle auch bedenken, dass es für seine ausgezeichneten Kliniken bekannt sei. Darüber hinaus gehe es beim MZ als größten Arbeitgeber in Würselen auch um den Erhalt von 1400 Arbeitsplätzen. „Es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben“, versprach Harst den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern.
Bürgermeister Arno Nelles versprach, dass die Bürgermeisterkonferenz eine Resolution an den Städteregionstag verabschieden werde, in der der Erhalt des MZ an beiden Standorten gefordert wird. Zudem betonte Nelles, dass das MZ in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sei, jedoch keinesfalls pleite. Diese wirtschaftlich schwierige Lage dürfe aber nicht zum Anlass genommen werden, das MZ zu privatisieren. Deshalb müsse ein Konzept erarbeitet werden, das die Wirtschaftlichkeit beider Standorte wiederherstellt, den Parallelbetrieb beider Krankenhäuser möglichst beendet ohne jedoch die wirtschaftliche Perspektive Bardenbergs aus den Augen zu verlieren. SPD-Bundestagskandidat Detlef Loosz bot daraufhin seine Unterstützung an, indem er seine Kontakte als langjähriger Gewerkschafter nutzen möchte, um alle Arbeitsplätze sowohl in Würselen als auch in Bardenberg erhalten zu können. Auch Landtagsabgeordnete Eva-Maria Voigt-Küppers betonte, man müsse nun alles versuchen, um gemeinsam das MZ zukunfts- und konkurrenzfähig zu machen.
Die immer sachlich geführte Diskussion brachte schließlich die Bedenken der Bardenbergerinnen und Bardenberger und die Meinungen der anwesenden SPD-Politiker einander näher. Das hohe Interesse an der Informationsveranstaltung unterstreicht das Bedürfnis der Menschen in der Entscheidungsfindung um ein Zukunftskonzept des MZ mitgenommen und beteiligt zu werden.